Und, Action!
- alineilk
- 4. Apr. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Immer mit der Kamera unterwegs, um die schönsten Augenblicke festzuhalten – ich liebe die Fotografie, Filme zu drehen und die Bild- und Videobearbeitung. Dabei spielt meistens Faya mein Model. Sie mag die Aufgabe ebenso und macht gerne mit. So kamen wir zu unserem Hobby: Filmtraining.
Als Faya noch klein war, suchte ich mir ein gemeinsames Hobby mit ihr. Sportarten wie Agility, Canicross, Mantrailing, etc. fielen weg, denn es musste natürlich auch zur Rasse passen. So suchten wir weniger etwas in die sportliche Richtung, sondern eher was, wo Faya den Kopf anstrengen musste.
Bei Filmtier wurden wir fündig und sind nun seit drei Jahren dort im Training. Zuerst trafen wir uns zum Kennenlerntraining. Hier wird geschaut, ob sich der Hund überhaupt für das Training eignet. Nicht alle Hunde bringen die Eigenschaften fürs Filmtraining mit. Sehr nervöse Hunde haben es beispielsweise schwieriger.
Bei einer Bulldogge hatten wir zuerst die Befürchtung, dass Faya gar keine Lust hat, beim Training mitzumachen. Aber diese Meinung änderte sich schnell, als wir anfingen zu üben. Wie in der Hundeschule lernt man vor allem verschiedene Tricks wie Sitz, Platz, Steh, Fuss, etc. Belohnt wird mittels einem Clicker und natürlich viiiielen Goodies.
Klick & Goodie
Beim Clickertraining wird ein Clicker verwendet, um gewünschtes Verhalten zu belohnen. Der Clicker macht ein deutliches Geräusch, das dem Hund signalisiert, dass er etwas richtig gemacht hat. Der Hund lernt, dass das Klicken des Clickers mit einer Belohnung verbunden ist, und wird so motiviert, das gewünschte Verhalten zu wiederholen. Es ist eine effektive und positive Methode, um Hunde zu trainieren.
Wenn die Grundlagen sitzen wird schnell auf diesen aufgebaut. Es werden schwierigere Tricks geübt und immer mehr Ablenkungen eingebaut wie zum Beispiel flatterndes Licht oder komische Geräusche. Auch wird natürlich viel gefilmt oder fotografiert. Genau so, wie es an einem Filmset auch ausschauen könnte. Denn das ist das Ziel vom Filmtraining: Hunde für Film- und Fotoaufträge auszubilden.
Auch Wiederholungen eines Tricks wie zum Beispiel "nur" auf Kommando aus dem Fenster zu schauen wird geübt, ohne dass der Hund zu schnell keine Lust mehr dazu hat. Bei einem Dreh müssen Szenen viele Male wiederholt werden, bis diese im Kasten sind. Pausen müssen ebenfalls gelernt werden. Sobald der Hund nämlich nicht mehr "gebraucht" wird, muss er auf Signal lernen, sich zu entspannen.
Fremde Leute sollten kein Problem sein für Filmhunde, weil an einem Set immer wieder andere Schauspieler mit dem Tier agieren müssen. Auch das wird im Training geübt, sodass der Hund nicht nur aufs Herrchen oder Frauchen hört, sondern eben auch auf Fremde.
Mittlerweile haben Faya und ich schon einige Tricks auf Lager und konnten unser Können sogar in einem Werbespot für Play Suisse unter Beweis stellen. Für das Video musste Faya neben einem Schauspieler, den sie vorher noch nie gesehen hatte, ruhig auf dem Sofa liegen und sitzen. Dabei war es wichtig, dass sie beim Liegen den Kopf ebenfalls ablegt.

Was einfach tönt, war in diesem Moment überhaupt nicht einfach. Viele Menschen huschten am Set hin und her. Kameras von allen Seiten filmten Faya und sie durfte einer sich bewegenden Kamera auf keinen Fall nachschauen. Für das erste Mal an einem professionellen Set hat es Faya super gemeistert und ich bin sehr stolz auf sie.
Wir üben fleissig weiter – nicht nur im Training, sondern auch zu Hause. Man kann die Filmtraining-Übungen gut in den Alltag einbauen. Es ist eine tolle Beschäftigung für den Hund und ein einzigartiges Hobby, das wir hoffentlich noch viele Jahre weiter praktizieren dürfen.
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